Lexikon der Rechtschreibung

Hier findest du eine Liste mit einfachen Erklärungen wichtiger Begriffe rund um die Rechtschreibung. Die ist besonders dann interessant, wenn dein Kind schreiben lernt und du dich (wieder) in das Thema einarbeiten möchtest.

Die Liste ergänze ich in der nächsten Zeit. Wenn dir noch ein Begriff einfällt, der unbedingt in diesem Glossar auftauchen sollte, dann schreibe ihn mir bitte im Kommentar.

Die Rechtschreib-Begriffe sind alphabetisch sortiert. Über das Inhaltsverzeichnis kannst du direkt zu dem Eintrag springen, der dich interessiert.

Ableiten:

Das Ableiten ist eine Rechtschreibstrategie. Sie wird angewendet, um herauszufinden, ob ein Wort mit <ä> oder <e> geschrieben wird.

Und so funktioniert das Ableiten: Du suchst, ob du ein verwandtes Wort findest, dessen Wortstamm mit <a> geschrieben wird. ist das der Fall, schreibst du bei deinem Wort <ä>. Andernfalls wählst du das <e>. Ebenso kannst du übrigens verfahren, wenn du unsicher bist, ob ein Wort mit <äu> oder <eu> geschrieben wird.

Adjektiv

Ähnlichkeitshemmung (Ranschburg Phänomen)

Vor über 100 Jahren fand der Psychologe Pál Ranschburg heraus, dass Lernende ähnliche Inhalte nur schwer behalten können, wenn diese zeitgleich oder mit zu kurzem Abstand gelernt werden sollen.

Im Unterricht und in Lehrwerken wird die Ähnlichkeitshemmung häufig nicht berücksichtigt. So werden beispielsweise sofort zu den Regeln auch die Ausnahmen vermittelt. Das führt oft dazu, dass die Kinder überfordert sind und durcheinander kommen..

Mehr über die Ähnlichkeitshemmung erfährst du in diesem Scolix-Artikel .

Artikel

Artikelprobe

Die Artikelprobe ist eine Möglichkeit, um herauszufinden, ob ein Wort ein Nomen ist. Wenn man vor ein Wort einen bestimmten Artikel setzen kann, dann handelt es sich um ein Nomen.

Aber Achtung: Verben im Infinitiv (in der Grundform) können nominalisiert werden durch das Voranstellen des bestimmten Artikels. Aber nicht jeder Infinitiv ist automatisch eine Nominalisierung und wird großgeschrieben.

Dehnung

Diphthong

Diphthonge (auch Doppellaut oder Zwielaut genannt) setzen sich aus zwei verschiedenen Vokalen zusammen. Diphthonge stehen zusammen in einer Silbe. Die wichtigsten Diphthongen im Deutschen sind <ei>, <au>, <äu> und <eu>.

Doppelkonsonant

Wenn nach einem kurzen Vokal nur ein Konsonant zu hören ist, wird dieser verdoppelt. Beispiel: Das <a> im Wort <Hammer> ist kurz, wir hören nur einen Konsonanten, dieser wird verdoppelt zu <mm>.

In Wörtern mit deutschem Ursprung gibt es kein <kk>. Hier wird <ck> verwendet (Zucker). Ebenso ist es bei <zz>: Anstelle eines Doppelkonsonanten wird hier <tz> geschrieben (Platz).

Doppelvokal

Doppelvokale bestehen aus zwei identischen Buchstaben. Im Deutschen gibt es die folgenden Kombinationen: aa, ee und oo. Die Wörter, die mit Doppelvokal geschrieben werden, gehören zu den Merkwörtern.

FRESCH

Groß- und Kleinschreibung

Konsonant

Konsonanten werden auch Mitlaute genannt. Spricht man einen Konsonanten so aus wie im Alphabet, ist immer auch ein Vokal mitzuhören (be, em, es).

Laut

Laute hören oder sprechen wir. Sie werden beim Schreiben in Schriftzeichen übertragen, in Buchstaben.

Es gibt mehr Laute als Buchstaben. Deshalb existiert auch nicht für jeden Laut ein eigener Buchstabe. Teilweise werden unterschiedliche Laute durch den selben Buchstaben dargestellt. In anderen Fällen werden Laute durch Buchstabenkombinationen dargestellt (<sch> oder <ch>).

Wenn dein Kind gerade anfängt zu schreiben, solltest du die Lautnamen verwenden (also sprich von [b] und nicht „be“, wie wir es im Alphabet aussprechen). Ansonsten kann es passieren, dass dein Kind bei jedem Konsonanten (Mitlaut) ein zusätzliches <e> schreibt.

Merkwörter/Lernwörter

Die Schreibweise der Merkwörter kann man nicht durch das genaue Hinhören oder das Anwenden von Regeln und Strategien herausfinden. Merkwörter müssen gelernt werden.

Es gibt ganze Gruppen von Wörtern, die zu den Merkwörtern gehören, z.B. alle Wörter, die mit <qu> geschrieben werden.

Neben den Merkwörtern, die alle lernen müssen, gibt es persönliche Lernwörter. Darunter fallen Wörter, die einem Kind schwer fallen.

Vorschläge zum effektiven Üben von Merkwörtern lernst du in meinem Artikel: Lernwörter üben in 5 Schritten kennen

Wie du mehr Spaß und Abwechslung ins Merkwörterüben bringst, liest du in meinem Ebook „Merkwort-Magie“, das du dir für 0 Euro hier herunterladen kannst: Merkwort-Magie.

Lexikon der Rechtschreibung Merkwort-Magie

Mitsprechwörter

Mehr als die Hälfte der deutschen Wörter sind lautgetreu, werden also so geschrieben wie man sie spricht.

Diese Wörter nennt man Mitsprechwörter, weil man ihre Schreibung durch genaues Mitsprechen herausfinden kann.

Nachdenkwörter

Alle Schreibweisen, die man über Regeln oder Strategien herausfinden kann, sind Nachdenkwörter.

Nomen

Nominalisierung

Ranschburgsche Hemmung (siehe Ähnlichkeitshemmung)

Rechtschreibstrategien

(groß-klein, schwingen, ableiten, verlängern, merken)

Mehr liest du in meinem Artikel über Rechtschreibstrategien: https://ilkakind.de/rechtschreibstrategien/

Schärfung

Schwingen

Silbe

Silben sind kleine sprachliche Einheiten. Wörter setzen sich aus einer oder mehreren Silben zusammen. Jede Silbe verfügt über einen Vokal (kann auch als Umlaut oder Diphthong auftreten).

Sprechsilbe

Sprechsilben kannst du beim bewusst langsamen Sprechen hören. Du machst kleine Pausen, die die Silbengrenzen kennzeichnen. Beim Sprechen können auch einzelne Laute eine eigene Silbe bilden, wie bei <E-le-fant>.

Schreibsilbe

Schreib-Silben sind kleinste Wortteile, die die Trennung am Zeilenende erlauben. Einzelne Buchstaben dürfen beim Schreiben nicht vom restlichen Wort getrennt werden. Für die Rechtschreibthemen, die wir in diesem Kapitel behandeln, spielen die Schreibsilben keine Rolle.

offene Silbe

Eine offene Silbe endet auf einen Vokal (Ro-se).

geschlossene Silbe

Auf einen Konsonanten endet eine geschlossene Silbe (Hund-de).

Umlaut

<ä>, <ö> und <ü> sind Umlaute. Sie zählen im Bereich der Rechtschreibung zu den Vokalen.

Verb

Verlängern

Vokal

Wenn du einen Vokal aussprichst, hörst du nur diesen Laut.
Das ist bei A, E, I, O, U der Fall.

In Grundschulen wird teilweise nicht den Begriff Vokal verwendet. Anstelle dessen spricht man dort von Selbstlauten, Königen, Piloten oder Matrose.

Für die Rechtschreibung zählen ebenfalls die Umlaute ä, ö und ü zu den Vokalen. Außerdem zählen die Zwielaute (Diphthonge; au, ei, ai, eu, äu) zu den Vokalen.

In jeder Silbe eines deutschen Wortes befindet sich ein Vokal. Die Vokallänge beeinflusst die Schreibung der benachbarten Buchstaben

Vokallänge/Vokalqualität

Es gibt kurze und lange Vokale.

Endet eine Silbe auf einen Vokal, so ist dieser lang. Die erste Silbe von Ha-se endet auch <a> und ist deshalb lang.

Einige besondere Buchstabenkombinationen zeigen zusätzlich an, dass ein Vokal lang ist: ein <h> nach dem Vokal, <ie>, ein Doppelvokal oder ein Diphthong.

Wenn eine Silbe auf einen Konsonanten endet, so ist der Vokal kurz. Am Schriftbild kann man einen kurzen Vokal daran erkennen, dass auf ihn zwei Konsonanten folgen (Hund-de, Män-ner).

Für einige Rechtschreibthemen ist es notwendig zu wissen, ob ein Vokal kurz oder lang ist. Welche das sind, liest du in diesem Text.

Wenn dein Kind Schwierigkeiten hat, die Vokallänge zu erkennen, helfen dir diese 7 Tipps: https://ilkakind.de/vokallaenge-erkennen/

Wortart

Wortfamilie

Wortstamm

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