12 von 12 im September 2023

Warten auf den Herbst

Heute lade ich dich wieder ein, mich ein bisschen in meinen Alltag zu begleiten. Dazu habe ich über den Tag verteilt 12 Fotos aufgenommen und erzähle dir zu jedem Bild etwas. Das Ganze ist ein beliebtes Blogformat und nennt sich „12 von 12“. Caro von „Draußen nur Kännchen“ sammelt alle deutschsprachigen „12 von 12“- Beiträge auf ihrem Blog. Dort findest du also Alltagsschnipsel en masse.

Wie jeden Morgen beginnt mein Tag mit einem Kaffee. Heute habe ich die Hirsch-Tasse genommen, um den Herbst anzulocken. Ganz ehrlich – ein September mit Temperaturen über 30 Grad ist gar nichts für mich! Ich beantrage richtigen Herbst!

Und auch das ist fast jeden Morgen gleich – die Gassirunde mit Frieda durch den Wald. Dort ist es eindeutig herbstlich, es ist um 8.00 Uhr noch nicht so richtig hell und überall wachsen Pilze.

Nach der Gassirunde geht es zum Friseur. Ich bin immer noch auf der Suche nach einer Haarversteherin, die es hinbekommt, dass ich nicht immer aussehe, als hätte ich gerade in die Steckdose gegriffen.

Die Friseurin, bei der ich letztes Mal war, legte mir eine Dauerwelle nahe. Diesen Vorschlag fand ich so gruselig, dass ich nicht mehr zu ihr wollte. Die junge Friseurin, bei der ich jetzt gelandet bin, hat sich meine Haare gründlich angeschaut und mir Tipps gegeben. Vielleicht habe ich sie jetzt ja gefunden, die Haarversteherin? Schön wäre es!

Als ich nachhause komme, ist es auf der Terrasse noch nicht allzu heiß und ich setze mich etwas raus.

Eigentlich wollte ich schon letztes Jahr einen Newsletter rausbringen und hatte ein umfangreiches Freebie gebastelt. Als es dann fertig war, stellte ich fest, dass es gar nicht mehr zu meinem Angebot passte und legte das Projekt „Newsletter und Freebie“ auf Eis.

Da hat es bis jetzt rumgedümpelt. Aber nun möchte ich die Sache noch einmal angehen und ein kostenloses Produkt für Eltern anbieten, deren Kinder noch nicht richtig schreiben können. Ich fange an zu recherchieren.

Irgendwann ist es draußen zu heiß und ich ziehe um an den Esstisch. Ich komme bei meiner Recherche vom Hölzchen aufs Stöckchen. Ganz begeistert lese ich über Sachen, die allenfalls äußerst am Rande mit meiner Freebie-Idee zu tun haben. Fokussiertes und zielgerichtetes Arbeiten geht anders. Aber ich genieße es, neugierig in das Thema einzutauchen.

Mittags bin ich allein zuhause und mache das, was ich bei anderen (vor allem bei anderen Familienmitgliedern) furchtbar finde – ich esse vorm Bildschirm. Um etwas Pausenfeeling zu bekommen, lese ich während des Essens Blogs.

Nachmittags schultere ich meine schwere Tasche und mache mich auf zum Lerntraining bei Kindern in meinem Dorf.

Mit einem Mädchen spiele ich ein Spiel aus Material von Cindy Seidler. Meine Spielpartnerin, ein leseschwachses Mädchen, erklärt, dass sie lieber einen Herbst lang nur lesen als nur fernsehen würde. Hach, das ist ein Moment, der mich glücklich macht, denn sie hat es mit dem Lesen wirklich nicht leicht und mochte das bis vor einiger Zeit gar nicht.

Nach dem Lerntraining aktiviere ich das Mama-Taxi und hole meine Tochter von ihrer ersten Tanzstunde ab. Auf den Weg dahin denke ich an meine erste Tanzstunde.

Als wir wieder zuhause sind, geht ein heftiges Gewitter runter. Ich finde es richtig gemütlich und genieße es im Wohnzimmer zu sitzen und zu lesen.

Das Gewitter hört auf – zumindest denke ich das – und ich schicke meinen Sohn mit Frieda auf die abendliche Gassirunde. Ich will gerade anfangen, diesen Text zu schreiben, da geht ein richtiges Unwetter ab – und mein Sohn mit Hund mittendrin! Sofort springt mein Glucken-Gen an, das mich zu unüberlegtem Aktionismus drängt.

Ich renne zum Auto, um Sohn und Hund auf der Gassirunde zu retten. Ich bin keine 20 Meter gefahren, da kommen mir beide pudelnass entgegen. Und auch ich werde auf den paar Metern vom Auto bis ins Haus pitschenass.

Eines hat das Gewitter schon mal gebracht – kältere Luft. Und vielleicht ist das jetzt ja der Beginn des echten Herbsts!