Wie finde ich die passende Lernmethode?

die passende Lernmethode finden

Wenn ich Schüler und Schülerinnen frage, wie sie für Arbeiten und Klausuren lernen, bekomme ich ganz oft diese Antworten:

  • „Ich lese mir den Stoff durch.“
  • „Ich schreibe mir das Wichtigste raus.“
  • „Ich lerne alles Wesentlich auswendig.“

Oder es wird eine Kombination aus diesen drei Schritten genannt.

Ganz klar: Alle drei Vorgehensweisen sind für das Lernen wichtig. Wenn sie für sich alleine stehen, sind sie allerdings nicht gerade gehirnfreundlich.

Unser Gehirn mag es, wenn es gefordert wird. Beim sturen Auswendiglernen von vielen Fakten, dem wiederholten Lesen oder dem Rausschreiben im Akkord ist dies nicht der Fall und oftmals passiert es, dass ein Teil des Körpers zwar weiter schreibt oder liest, das Gehirn sich dabei aber verabschiedet und sich lieber interessanteren Dingen widmet. Nicht gerade effektiv, wenn es darum gehen soll, etwas nachhaltig zu lernen!

Wie aber soll das gehen – nachhaltig und gehirngerecht lernen?

1. Was ist gehirngerechtes Lernen?

Beim traditionellen Lernen, zu dem auch die oben genannten drei Methoden gehören, geht es eher um passive Aufnahme des Lernstoffs.

Gehirngerechtes Lernen hingegen

  • berücksichtigt die Funktionsweise des Gehirns,
  • setzt auf aktive Auseinandersetzung mit dem Lernstoff,
  • bindet die verschiedenen Lernkanäle ein (sehen, hören, machen,…),
  • berücksichtigt Emotionen
  • und setzt auf unterschiedliche und abwechslungsreiche Methoden.

Viele der gehirngerechten Lernmethoden arbeiten mit Bildern oder bildhaften Vorstellungen (Visualisierungen) und mit Assoziationen, also Verknüpfungen von Ideen. Ein Beispiel dafür ist die Körperliste.

Verknüpfungen spielen bei dieser Art des Lernens ohnehin eine große Rolle: Das Ziel des gehirngerechten Lernens ist das Verknüpfen neuer Lerninhalte mit bereites bestehenden Wissensnetzen. Hört sich ganz schön abstrakt an, oder? Gemeint ist damit, dass neu Gelerntes mit dem Vorwissen verbunden wird. Auf diese Weise werden die Wissensnetze größer und stabiler und das Lernen wird somit nachhaltiger.

Durch die gute Verknüpfung von Bekanntem und Neuem ist es viel leichter, das neu erworbene Wissen wieder abzurufen. Eine ganz wichtige Fähigkeit, wenn es darum geht, gute Arbeiten und Prüfungen zu schreiben.

Woher kommt der Begriff „gehirn-gerecht“ eigentlich?

Die Psychologin und Managementtrainerin Vera F. Birkenbihl (1946-2011) gilt als Begründerin des gehirn-gerechten Lernens.

Viele der Methoden, die im Bereich des gehirngerechten Lernens genannt werden, sind schon sehr alt. Die Loci-Methode beispielsweise, bei der gedanklich Lernstoff an bestimmte Orte abgelegt wird, war schon in der Antike vor über 2.000 Jahren beliebt.

2. Welche Lernmethode passt?

Die Vorteile des gehirngerechten Lernens sind überzeugend. Aber welche Methoden sind nun die besten, um sich auf einen Test, eine Arbeit oder eine Prüfung vorzubereiten?

Das lässt sich pauschal nicht sagen, weil die Wahl der Lernmethode abhängen sollte

  • von dem Lernstoff
    Wenn ich Jahreszahlen auswendig lernen sollte, wähle ich eine andere Methode als beim Vokabel-Pauken.
  • von der Art der Arbeit oder Prüfung
    Bei den meisten Arbeiten und Prüfungen reicht es nicht, den Unterrichtsstoff einfach auswendig zu lernen. Oft geht es um Anwendung des Gelernten oder Übertragung in einen anderen Sinnzusammenhang (z.B. bei Vergleichen zweier Charaktere in Deutschaufsätzen).

Gut ist es, wenn sich Schüler und Schülerinnen ein Methoden-Repertoire zulegen und sich daraus bedienen können. So können sie dafür sorgen, dass es Abwechslung beim Lernen gibt.

3. Der Lernmethoden-Kompass

Um die Auswahl der passenden Lernmethode zu vereinfachen, habe ich den Lernmethoden-Kompass entwickelt.

In dem Lernmethoden-Kompass kannst du anhand der Art des Lernstoffs und der Prüfungsform herausfinden, welche Lernmethode für dich oder dein Kind aktuell am sinnvollsten ist. Den Lernmethoden-Kompass findest du kostenlos auf meinem Eduki-Account (#1521132).

4. Wo kann ich die passende Lernmethode finden?

Falls dir die Methoden nicht bekannt sind, die dir der Lernmethoden-Kompass nennt, kannst du in meinen Lernmethoden-Karteien nachschlagen, die du ebenfalls bei Eduki bekommst.

Im ersten Teil (#1521141) geht es um gehirngerechte Methoden, die beim Merken und Auswendiglernen helfen.
Teil 2 (#1521149) stellt Methoden vor, die dabei helfen, große Lernmengen auswendig zu lernen, Stoff richtig gut zu beherrschen und sich sinnvoll auf schriftliche und mündliche Prüfungen vorzubereiten.

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