12 von 12 im April 2024

Die letzten Tage war ich mit meiner Familie in Paris, das erste Mal nach über 20 Jahren. In meinen 20igern war Paris meine absolute Traumstadt, ich war sehr oft dort und träumte insgeheim davon, eine Zeit lang in der französischen Metropole zu leben.

Während wir in den letzten Tagen die Stadt besichtigten, war ich immer auf der Suche nach meinem Paris-Feeling von damals. Aber egal, ob in den herausgeputzten Touri-Vierteln oder abseits in normalen Straßen – ich habe sie nicht mehr gefunden, meine alte Paris-Liebe.

Natürlich habe ich Schönes und Interessantes entdeckt, aber meine alte Begeisterung für Paris ist Vergangenheit. Die Stadt und ich, habe ich festgestellt, wir haben uns in den letzten Jahrzehnten sehr verändert und passen nicht mehr richtig zusammen. Deshalb bin ich auch nicht wahnsinnig traurig, dass es heute wieder heimwärts geht.

1. Bargeld, hä?

Morgens laufe ich durch das untouristische Viertel, in dem wir untergekommen sind und kaufe Frühstück für uns. In der Boulangerie werde ich schief angeguckt, weil ich unsere Croissants mit Bargeld zahlen möchte.

2. Begegnung mit einem Schlumpf

Auf dem Rückweg grüßt mich dieser Schlumpf. In den letzten Tagen habe ich viele derartige kleine Kunstwerke entdeckt und festgestellt: Das mag ich! Und so gesellen sich auf meinem Handy ganz viele ähnliche Fotos zu Aufnahmen aus dem Touri-Touri-Paris. Schlumpf neben Mona-Lisa sozusagen.

3. Die Reise beginnt

Für uns geht es heute wieder nachhause. Wir sind aus logistischen Gründen mit dem Auto in Paris. Parkplätze gab es in der Nähe unserer Ferienwohnung nicht und so müssen wir die Métro nehmen, um zu unserem Auto im Parkhaus zu kommen.

4. Frühsport

Es ist lästig, mit dem Gepäck die vielen Treppen hoch- und runterzulaufen und unterirdisch einiges an Strecke zurückzulegen. Schlimm ist das aber nicht. Richtig leid tun mir Eltern mit Kinderwagen, die die Métro nehmen. Barrierefreiheit gibt es hier überhaupt nicht.

5. Irgendwo im Nirgendwo

Wir holen unser Auto aus dem Parkhaus und kommen unerwartet schnell aus Paris raus. Kurz hinter Paris begeben wir uns auf die Suche nach einer Tankstelle und einem Supermarkt. Google Maps ist nicht wirklich hilfreich und schickt uns zum einem Lost-Place-Supermarkt. Aber irgendwann werden wird doch fündig und das Auto und die Insassen werden versorgt.

6. Ein paar Schritte auf belgischem Boden

Auf dem ersten Parkplatz in Belgien machen wir einen Stop. Ich teste das belgische Toiletten-Wesen und löse meinen Mann am Steuer ab. Die Fahrt durch das Autobahn-Belgien ist ausgesprochen langweilig.

7. Hallo Kölle

Nicht schön, aber für uns Exil-Rheinländer berührend: Der Bick auf Köln. Wir lassen die Stadt links liegen und fahren weiter ins Bergische Land zu meinen Schwiegereltern.

8. Hunde-Urlaub

Während unserer Zeit in Paris hat Frieda Urlaub bei Oma und Opa gemacht. Ich freue mich sehr, als ich den schwarzen Lockenhund wiedersehe.

9. + 10. Landei-Momente

Nach Kaffee, Kuchen und Erzählen schnappe ich mir den Hund und gehe ein bisschen spazieren. Meine Landei-Momente genieße ich sehr! Hier fühle ich mich viel, viel wohler als in Paris.

Durch Trockenheit und den Borkenkäfer sind viele Bäume kaputt gegangen. Das ist traurig, aber ein Gutes hat das Baumsterben auch, nun kann ich während der Hunderunde den Altenberger Dom im Tal sehen.

11. Meine Intro-Akkus aufladen

Ich setze mich einen Moment auf eine Bank und höre den Glocken vom Dom zu. Hach, das tut so gut und ich merke, wie ich auftanke! Die letzten Tage habe ich 24 Stunden am Tag mit meiner Familie verbracht, viele neue Eindrücke gesammelt und keine Zeit für mich gehabt. Für mich introvertiertes Pflänzchen war das ganz schön herausfordernd.

12. Von der alten zur neuen Heimat

Später am Abend fahren wir weiter nachhause. Ich bin heilfroh, als ich nach diesem langen Tag sehr spät (oder eher früh) im Bett liege!

Wahrscheinlich hast du es dir schon gedacht – mit diesem Text nehme ich wieder an „12 von 12“ teil. Wie an jedem 12. eines Monats findest du ganz viele andere „12 von 12“-Texte bei Caro von „Draußen nur Kännchen„.

4 Kommentare zu „12 von 12 im April 2024“

  1. Ja wirklich, liebe Ilka, ich habe es mir gedacht, dass du bei 12von12 mitmachst!

    Es ist schon ein wenig traurig, die alte Liebe wirklich nirgends wiederzufinden. Schön, dass du am Ende des Tages das Land und das flauschige Tier wieder hattest!

    Liebe Grüße, Silke

    1. Liebe Silke,
      dass ich meine alte Paris-Begeisterung nicht mehr habe, ist eigentlich nicht schlimm. Vielleicht würde ich sonst immer noch von einem Dachzimmerchen in der französischen Metropole träumen. Und was ich noch viel wichtiger finde: Ich weiß, dass ich aktuell am passenden Ilka-Ort bin und das ist doch Gold wert!
      Vielen Dank fürs Lesen und Kommentieren
      Ilka

  2. Das ist mit Abstand das interessanteste 12von12 hier! Ich war noch nie in Paris, irgendwann möchte ich es aber mal erleben. Dass es da keine barrierefreie Zonen gibt ist etwas befremdlich. Das hab ich in Hamburg so erlebt, als ich noch mit dem Rollator unterwegs war.
    Danke fürs mitnehmen auf deiner Heimreise!
    Liebe Grüße aus dem Mausloch
    Sabine

    1. Liebe Sabine,
      ganz vielen Dank für deinen lieben Kommentar! Paris ist auf jeden Fall sehenswert und ich drücke dir die Daumen, dass du eines Tages dort hinreisen kannst. Wie Paris insgesamt in Bezug auf Barrierefreiheit aufgestellt ist, weiß ich nicht. Mir ist es bloß in der Métro aufgefallen, dass dort viele Treppen überwunden werden und weite Strecken zurückgelegt werden müssen. Vielleicht sieht die Situation in Bussen anders aus.
      Viele Grüße
      Ilka

Kommentar verfassen

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert

Nach oben scrollen