12 von 12 am 12. Oktober 2023

Heute nehme ich dich wieder mit durch meinen Tag, indem ich dir 12 Fotos zeige und ein bisschen etwas dazu schreibe. Das Ganze nennt sich „12 von 12“ und ist ein beliebtes Blog-Format. Die deutschsprachigen Beiträge sammelt Caro von „Draußen nur Kännchen“.

1. Nach einer miesen Nacht mit Dauer-Freifahrt im Gedankenkarussell freue ich mich über meinen ersten Kaffee.
   
   Richtig in Ruhe genießen kann ich ihn nicht, denn meine Tochter kommt nur kurz nach dem Verlassen des Hauses zurück. Die ersten beiden Stunden ist „Entfall“ (an dieses Wort habe ich mich immer noch nicht gewöhnen können, obwohl ich schon lange in Hessen wohne und es – zumindest aus Schülersicht – ja etwas durchaus Schönes bezeichnet).

2. Heute habe ich ausnahmsweise mal morgens keinen Gassidienst. Also fahre ich mit meiner Tochter vor ihrem Unterricht schnell zum Rathaus, um einen Ersatz für ihren verlorenen Personalausweis zu beantragen

3. Schnell hüpfe ich noch in das traumhaft leere Shoppingcenter gegenüber und decke mich mit Strümpfen ein. Die Saison der Sneaker-Socken scheint jetzt Mitte Oktober dann doch mal zum Ende zu kommen.

4. Zuhause schnappe ich mir meine Unterlagen und fahre zu meinem erwachsenen „Schüler“, den ich mit einer Mischung aus Deutsch als Fremdsprache und Legasthenie-Training unterrichte.

Ich lerne immer viel von ihm – darüber, wie ein legasthener Mensch denkt oder auch wie unlogisch vieles an unserer Sprache ist. Heute aber ist er es, der mehr lernt als ich.

5. Vorgestern habe ich noch über den viel zu heißen Oktober gemeckert. Jetzt ist typisches Wetter für die Jahreszeit – kühl und Regen. Endlich Zeit für dicke Strickjacken. Und auch endlich Zeit für einen zweiten Kaffee, der die Müdigkeit hoffentlich etwas verscheucht.

6. Ich setze mich für ein Stündchen an meinen Schreibtisch im Dachgeschoss, wo es endlich mal nicht zu heiß ist. Draußen regnet es. Heute entfällt dann also das Blumengießen.

7. Dann telefoniere ich mit einer Lehrerin, die mich als Lerncoach für einen Studientag für ihre 5. Klasse engagieren möchte. Ich hatte schon mal darüber nachgedacht, so etwas anzubieten, war aber nie in die Umsetzung gekommen. Ist das Telefonat möglicherweise das Ergebnis eines unbewussten Manifestierens? Jetzt gilt es abzuwarten, ob die Finanzierung meines Einsatzes gelingt. Vielleicht kann ich ja auch das herbeimanifestieren?

8. Schicksal einer Dorfmutter. Die Tochter hat nachmittags einen Zahnarzttermin zwei Dörfer weiter. Fahrrad (zu bergig und weit weg) und Öffis (über eine Stunde Fahrzeit für eine einfache Fahrt) sind nicht wirklich akzeptabel, also schmeiße ich das Mama-Taxi an. Ich bringe sie in die Praxis, dort heißt es, dass der Termin eine Stunde dauert.

9. Ich beschließe, wieder nachhause zu fahren und mit dem Hund Gassi zu gehen. Keine gute Idee: Es fängt auf unserer Runde sehr stark an zu regnen, so dass Frieda hinterher wirklich fast aussieht wie ein begossener Pudel.

Noch während des Spaziergangs kommt – keine 30 Minuten nachdem ich die Praxis verlassen hatte – von meiner Tochter der Anruf: „Mama, ich bin fertig, kannst du mich bitte abholen?“ Schon vorher hatte ich ihr vorgeschlagen, dass sie mir entgegenlaufen soll. Macht sie auch und wird pitschnass. Ich scheine eine Begabung dafür zu haben, meine Kinder immer am 12. eines Monats in den Regen zu schicken. Hier liest du, was letzten Monat beim starkem Regen passierte.

10. Morgen fahre ich nach München zu dem Treffen von Dina Benekens Netzwerk Lernen und bin schon ganz aufgeregt. Ich bin seit zwei Jahren dabei und freue mich, meine Kolleginnen und meinen Kollegen endlich mal in echt kennenzulernen. Wir wollen die Zeit für Austausch und Weiterbildung nutzen und alle bringen bewährte Materialien und Spiele mit. Die Auswahl ist nicht einfach und ich möchte nicht zu viel mitschleppen.

11. Viel schwieriger finde ich es noch, für Sonntag einzupacken. Dann werden wir von einer Fotografin für Business-Fotos abgelichtet. Jetzt gilt es Sachen auszusuchen, die farblich mit den Farben meiner Website harmonieren und zu dem passen, was ich auf meiner Seite transportieren möchte. Ach ja, gut wäre natürlich auch, wenn ich mich in den Stücken wohlfühlen würde.

12. Was heute auf jeden Fall noch ansteht: den Inhalt von drei Wäschekörben zusammenlegen. Mag ich leider gar nicht.

Vielen Dank, dass du mich heute durch meinen Tag begleitet hast! Ich freue mich, wenn du am 12. November (gerne natürlich auch eher) wieder vorbeischaust.