7 Tipps um die Vokallänge zu erkennen

Ist ein Vokal kurz oder lang?

Eigentlich sind Rechtschreibregeln genial – sie helfen uns, ganze Klassen von Wörtern korrekt zu schreiben, ohne dass wir deren Schreibweise auswendig lernen müssten.

Um einige dieser Regeln anwenden zu können, muss man erkennen, ob ein Vokal kurz oder lang ist. Nur dann gelingt es, die Regeln für die S-Schreibung, die I-Schreibung und die Schreibung von Doppelkonsonanten anzuwenden.

Nicht jedem Kind gelingt es auf Anhieb, die Vokallänge zu erkennen. Mit etwas Training, das idealerweise unterschiedliche Sinne einbezieht, lernen aber die meisten Jungen und Mädchen zu unterscheiden, ob ein Vokal lang oder kurz ist.

Ehe ihr mit den Übungen zum Erkennen der Vokallänge beginnt, sollte deinem Kind klar sein, was überhaupt Vokale sind. In diesem Text liest du darüber und findest bei Abschnitt 4 das Wichtigste rund um Vokale, was dein Kind für die Rechtschreibung wissen sollte.

Die Unterscheidung der Vokallänge üben

Nicht jedes Kind spricht auf die selbe Methode an. Wenn dein Kind Schwierigkeiten hat, die Länge eines Vokals zu erkennen, dann probiert mehrere Übungsvorschläge aus. Wenn das Ganze möglichst spielerisch abläuft, dann macht es deinem Kind Spaß und es erkennt, welcher Ansatz ihm am ehesten hilft. Ich wünsche Euch viel Spaß beim Ausprobieren!

1. Mit dem Gehör die Vokallänge wahrnehmen

a) Zum Einstieg kannst du dein Kind 10 Wörter mit „o“ nennen lassen und diese aufschreiben. Gemeinsam versucht ihr herauszufinden, welche der Wörter ein langes „o“ haben und bei welchem dieser Laut kurz ausfällt. Bei dieser Übung erkennt dein Kind, dass es kurze und lange Vokale gibt. Außerdem lernt es direkt Beispielwörter für Wörter mit kurzem und langem „o“ kennen. Die Übung könnt ihr mit den übrigen Vokalen fortsetzen. Sinnvoll ist diese Reihenfolge: o, e, i, u, a, ä, ö, ü.

b) Deinem Kind hilft es vielleicht, wenn du erklärst, dass die langen Vokale so klingen, wie sie im Alphabet ausgesprochen werden. Die kurzen Vokale hingegen wirken viel abgehackter.

c) Du kannst deinem Kind den Unterschied bei der Vokallänge auch durch Minimalpaare verdeutlichen. Minimalpaare unterscheiden sich nur in einem Laut. Bei den Wortpaaren Beet – Bett, Wal – Wall oder spuken – spucken liegt das Unterscheidungsmerkmal in der Länge des Vokals. Bei Cleverlernen findest du hierzu ein Memory-Spiel und ein Würfelspiel.

2. Unterstützende Bewegungen zur Ermittlung der Vokallänge

Sehr gut funktioniert bei meinen Lernkinder die Ermittlung der Vokallänge, wenn sie über Bewegungen ausprobieren, ob ein Vokal kurz oder lang ist.

a) Du kannst deinem Kind als Hilfsmittel ein Gummiband geben, das es bei der Aussprache von Vokalen ziehen muss. Ist ein Vokal lang, kann man das Gummiband lang ziehen, ohne dass sich das Wort falsch anhört. Bei kurzen Vokalen wird das Gummiband nur einmal kurz gezogen.

b) Für lange Vokale streicht dein Kind mit einem Finger auf seinem Oberarm entlang. Funktioniert das mit dem entsprechenden Vokal? Dann ist er lang. Die Gegenprobe, um herauszufinden, ob ein Vokal kurz ist: Laut aussprechen und währenddessen mit dem Finger auf die andere Hand tippen. Funktioniert das, dann ist der Vokal kurz.

c) Vielleicht fallen deinem Kind eigene Bewegungen ein, um die Länge der Vokale zu überprüfen? Ein Lernkind hat beispielsweise zum Testen langer Vokale immer so getan, als würde es seine Zunge langziehen, für kurze Vokale wurde auf die Nase getippt.

3. Wie sehen kurze und lange Vokale aus?

Manchen Kindern hilft es auch, mit einem Spiegel zu beobachten, wie der Mund aussieht, wenn kurze und lange Vokale gesprochen werden. Zusätzlich kann es hilfreich sein, sich darüber auszutauschen, wie es sich anfühlt, wenn man ein kurzes o oder ein langes o spricht.


Ich hoffe, dass ich dir und deinem Kind mit diesen Tipps weiterhelfen konnte. Hast du noch weitere Ideen, wie man das Unterscheiden von langen und kurzen Vokalen üben kann? Dann teile deine Vorschläge gerne in den Kommentaren.

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