Wenn ich an das zurückliegende Jahr zurückdenke, bin ich fassungslos. Ich kann mich an so vieles nicht mehr erinnern! Ich weiß beispielsweise noch, dass meine Kinder monatelang im Homeschooling waren, die Tochter einige Monate vor dem Sohn wieder Präsenzunterricht im Wechselmodell hatte. Aber war das nun im Februar oder im März?

Einerseits habe ich das Gefühl, durch die Pandemie und die Auswirkungen in einer historisch einmaligen Zeit zu leben. Es passiert so viel, was ich vor ein paar Jahren nicht für möglich gehalten hätte. Andererseits geschieht im Alltag so wenig Besonderes, dass sich im Gedächtnis alles zu einem Einheitsbrei vermischt.

So war es bei mir zumindest bis in den Sommer hinein. Dann gab es die Wende und der innerliche Nebel lichtete sich. Und das liegt nicht daran, dass diese Zeit weniger weit zurück liegt, sondern daran, dass bei mir auf einmal so viel passierte. Ich hatte mich entschlossen, mich selbstständig zu machen und probierte viel Neues aus – manches mit Angst, manches mit Spaß, das meiste aber mit dem Gefühl, einen Schritt weiterzukommen.

Lass uns aber erst einmal in die ereignisarme erste Hälfte des Jahres zurückspringen, mitten rein in den Lockdown!

I. Ein Jahr in Wellen – Das 2. Corona-Jahr

Frau mit FFP-2-Maske und grüner Jacke sitzt in einem Auto
In ein paar Jahren wird es im Geschichtsuntericht vielleicht Fragen geben in dem Stil: Die Frau auf dem Foto trägt eine FFP2-Maske, in welchem Pandemiejahr war dies frühestens möglich?

1. Lockdown – Und täglich grüßt das Murmeltier

Das Jahr 2021 begann mit einem Lockdown. Die zweite Corona-Welle ging nahtlos in die dritte über. Homeoffice, Homeschooling, Kontaktreduktion, erst komplett geschlossener Einzelhandel, dann nur Einkaufen mit Termin, Restaurants und Cafés dicht. Das dauerte montagelang. Und weil die Tage so gleichförmig waren, erinnere ich mich kaum noch an diese Zeit. Irgendwie verrückt!

Der erste Lockdown 2020 war stimmungsmäßig ganz anders gewesen. Ich bekomme fast schon nostalgische Gefühle, wenn ich mich an den Klopapier- und Hefemangel erinnere, aber irgendwie war die Atmosphäre Anfang 2020 auch hoffnungsvoll: Flatten the curve! Wir schaffen das!

Im zweiten langen Lockdown von November/Dezember bis in das Frühjahr rein war die Stimmung eine ganz andere und ich hatte oft das Gefühl, in einer sehr schlechten Neuverfilmung von „Und täglich grüßt das Murmeltier“ mitzuspielen.

Fast alle Freizeitaktivitäten waren in der Zeit eingestampft oder ins Internet verlegt worden, wie beispielsweise der Musikschulunterricht, Seminare, mein Yogakurs.

Ich war viel draußen unterwegs. Möglichst dort, wo nicht viele andere Menschen waren. Das war rund um unser Dorf gut möglich. Irgendwann aber hatte ich den Eindruck, jedes einzelne Buschwindröschen und jeden Baum bei uns persönlich zu kennen.

Einen Sonntagsausflug plante ich nun nicht danach, wo es schön ist, sondern wo möglichst wenige Leute unterwegs waren. So kam es dann, dass wir bei einem Ausflug ganz idyllisch unter einer Autobahnbrücke parkten und von dort aus loswanderten, nur um festzustellen, dass die Buschwindröschen und Bäume nicht so sehr anders aussahen als zuhause.

Als gesamte Familie puzzelten wir – auch das hatten wir schon im 1. Lockdown gemacht. Drei 1000-Teile-Puzzels setzen wir zusammen, interessanterweise alle mit Motiven von Gegenden, wohin wir zu der Zeit wegen Corona nicht hätten hinreisen können: Amsterdam, Paris, Italien.

Unsere Puzzle-Ergebnisse klebten wir nach der Fertigstellung sorgfältig zusammen, fanden sie aber so hässlich, dass sie in der Garage landeten und nun dort eine karge Wand zieren.

2. FRAU Kind beim MÄNNERARZT – das Impfen

Anfang 2021 kamen die erste Corona-Impfstoffe auf den Markt. Zunächst wurden die besonders gefährdeten Gruppen geimpft, Alte und Kranke. Ab dem Frühling hatten immer mehr Personen das Anrecht geimpft zu werden. In der Zeit kam ein neues Corona-Wort auf: Der Impfneid.

Ich muss gestehen, dass ich nicht ganz frei davon war. Ich fiel in keine Priorisierungsgruppe und hatte das Gefühl, überhaupt nicht mehr dranzukommen. Dann erhielten mein Mann und ich einen Geheimtipp – bei einem Männerarzt (ja, das stand wirklich an seiner Tür!) in einem 80 Kilometer entfernten Ort sollte man relativ leicht an eine Impfung kommen. Und tatsächlich: Zwei Wochen später waren wir beide geimpft.

Die Impf-Situation änderte sich extrem, auf einmal gab es überall freie Impftermine. Meine 2. Impfung holte ich mir deshalb sechs Wochen nach meinem Ausflug zum Männerarzt im Impfzentrum im Nachbarort ab.

Das war ebenfalls sehr interessant: Das Impfzentrum ist auf einem großen Areal untergebracht, früher war hier die Versuchstier-Anstalt der Farbwerke Höchst. Auf dem Gelände war alles so eingerichtet, um viele Hundert Menschen in kurzer Zeit zu impfen. Als ich an einem Freitagnachmittag dort war, entdeckte ich außer mir noch 2 oder 3 andere Impfwillige, während 100 oder mehr Mitarbeiter*innen dort auf Kundschaft warteten.

Am nächsten Tag bekamen dort auch meine Kinder ihren ersten Piks, eine große Erleichterung für mich angesichts der Situation an den Schulen!

Inzwischen, im Dezember, ist es wieder viel schwieriger einen Impftermin zu bekommen. Der Druck auf bisher Ungeimpfte wächst, Kinder unter 12 können nun geimpft werden und bei vielen Menschen steht die Booster-Impfung an, also das Auffrischen. Es gibt also viele Impf-Interessierte, die aber gar nicht so einfach versorgt werden können, weil vor einigen Wochen die Impfzentren wieder geschlossen wurden und jetzt erst wieder nach und nach in Betrieb genommen werden.

Ich bemühte mich wieder einmal um Impftermine für die Familie – bei der Hausärztin, an Impfstationen, bei Impfaktionen mit Termin in Wiesbaden, Frankfurt und in benachbarten Kreisen. Der früheste Termin, den ich ergattern konnte, war Mitte Januar.

Dann las ich eher per Zufall im Internet über eine Sonder-Impfaktion in Frankfurt, mit Termin. Es gab noch massenhaft Termine und schwupp, hatte ich meinen Mann und mich angemeldet.

Dieses Mal führte uns das Impfen in die Sporthalle einer muslimischen Jugendorganisation. Man könnte fast den Eindruck gewinnen, dass ich besondere Impforte sammele. Wobei ich nichts dagegen hätte, nächstes Mal ganz langweilig bei meiner Hausärztin gepikst zu werden.

II. Mein Hund ist mein Meister

Bitte zähme mich. (…) Das bedeutet ´sich vertraut´ machen. (…) Wenn du mich zähmst, werden wir einander brauchen. Du wirst für mich einzig sein in der Welt. Ich werde für dich einzig sein in der Welt.

Antoine de Saint-Exupéry „Der kleine Prinz“

Kennst du diese Worte, die der Fuchs an den kleinen Prinzen richtet? Inzwischen kann ich sagen: Ja, dieses Zitat von Saint-Exupéry passt sehr gut zu mir und meinem Hund. Vor einem Jahr sah das ganz anders aus. Aber lass mich mit dem Anfang beginnen.

Einen Hund hatte ich mir schon seit meiner Kindheit gewünscht, angeblich war sogar einer meiner frühesten Sätze: „Ich wünsche mir so sehr einen Hund!“ Als Studentin und junge Erwachsene war dieser Wunsch in den Hintergrund gerückt, aber als ich damals unser aktuelles Haus besichtigte, schoss mir mit aller Macht der Gedanke durch den Kopf: „Jetzt können wir uns endlich einen Hund anschaffen!“

Es sollten noch 11 Jahre vergehen, bis es dann im letzten November so weit war und Frieda zu uns kam, ein schwarzer Golden-Doodle-Welpe. Mein Traum wurde wahr!

Aber leider stimmt das gar nicht – ehrlich gesagt war die erste Zeit mit Frieda eher ein Alptraum. Sie kam überhaupt nicht zur Ruhe, setzte ihre spitzen Zähne ein und machte überhaupt nicht, was wir wollten. Alles mit ihr war Kampf und Krampf: Das Bürsten – ich bürstete, sie biss. Das Abtrocknen nach dem Gassigehen – ich trocknete ab, sie biss. Das Anlegen des Geschirrs – naja, du weißt, wie es weitergeht. Und das war in unendlich vielen Situationen so. Oft wurden wir auch einfach so in die Beine gezwickt, das hieß dann bei ihr: „Spiel mit mir.“

Das Kommunizieren mit den Zähnen ist bei Welpen normal, aber bei Frieda war es extrem und sie knabberte bei mir alle möglichen Körperteile und ganz extrem die Nerven an.

Die Hundetrainerin, die ich hilfesuchend engagierte, gab mir Tipps, die aber nicht wirklich weiterhalfen.

Ich war verzweifelt! Wahrscheinlich hatte der große Wurf, aus dem Frieda stammte, dazu geführt hatte, dass sie ein kleiner Hunde-Rambo geworden war, vermutete ich. Und mir war klar: Wir hatten uns den falschen Hund ausgesucht! Einen Problemhund!

Ein Teil von mir wollte nur noch raus aus dieser Situation, ich wollte wieder ein Wohnzimmer haben und keine Kampfzone. Aber irgendwie hatten wir das kleine Lockenknäuel trotz aller Schwierigkeiten in unser Herz geschlossen. Den Hundetraum aufgeben kam also nicht in Frage!

Die Situation mit Frieda wollte ich aber unbedingt ändern und fraß mich durch unzählige Hundebücher und YouTube-Videos, hatte mit meinem daraus zusammengebastelten Hundetraining aber kaum Erfolg.

Das war also keine Lösung. Ich recherchierte und fand ein paar Orte weiter eine Hundeschule, deren Konzept mir sinnvoll erschien. Erst einmal begann ich mit Einzeltraining, dann ging es mit dem ersten Junghundekurs weiter.

Im Junghundekurs benahm sich Frieda in den ersten Stunden die meiste Zeit vollkommen unmöglich, machte nicht das, was sie sollte und setzte sich vehement mit ihren Zähnen zur Wehr. Ich fand das furchtbar. Nun war ich mit ihr extra zu dem Kurs gefahren und dann das! Eigentlich wollte ich nach dem ersten Kurs das Handtuch schmeißen, aber ganz allmählich wurde das Training mit Frieda in Minischritten besser und wir machten weiter mit der Hundeschule.

Nach und nach traute ich mir und Frieda mehr zu. Sie kam mit in den Sommer- und in den Herbsturlaub und das funktionierte erstaunlich gut. Inzwischen bin ich so weit, dass ich mir viel weniger Gedanken darüber mache, was mit ihr geht oder nicht – ich probiere einfach aus und oft klappt das.

Mitte Dezember hat sie sogar ihr „Hunde-Abitur“ bestanden. Vielleicht sollte ich besser sagen: Wir haben es bestanden. Baustellen gibt es immer noch, aber wir sind auf einem guten Weg.

Schwarzer Goldendoodle gibt einer lächelnden Frau mit braunen Haaren einen Kuss auf die linke Wange.
Küsschen – aber nur für´s Foto!

Gelernt habe ich mit und durch Frieda sehr viel, es stimmt deshalb wirklich: Mein Hund ist mein Meister. Sie zwang mich dazu, meine Grenzen zu setzen und zu verteidigen, etwas, was mir sehr schwer fällt.

Die zweite Sache, die ich durch sie lernen durfte: Mir nicht die Laune verderben zu lassen, wenn sich mein Hund daneben benimmt. Und außerdem habe ich durch sie gelernt, uns etwas zutrauen, Dinge einfach zu machen und nicht zu zerdenken.

III. Urlaube

Im Winter und Frühjahr hatten wir als Familie unser Fernweh mit dem Puzzeln unerreichbarer Ziele gestillt. Im Sommer war dann auch wieder echtes Reisen möglich.

Wegen der unsicheren Corona-Lage suchten wir ein Ziel in Deutschland und fuhren im August nach Plön in die Holsteinische Schweiz.

Das Wetter war leider nicht so toll, aber wir machten trotzdem das Beste daraus. In Regenphasen wurde gelesen, gespielt, geschrieben oder durch Örtchen gebummelt. Bei gutem Wetter ging es mit Booten auf den See, an die Ostsee, mit dem Fahrrad oder zu Fuß durch die Landschaft. Falls es dich interessiert, kannst du hier mehr über den Urlaub lesen.


Im Herbst entwickelte ich ganz akutes Bergweh und konnte meine Familie zu einem Urlaub in den Alpen überreden. Ursprünglich träumte ich davon, noch einmal ins Allgäu nach Oberstdorf zu fahren. Als ich dort nach Unterkünften in unserer freien Woche recherchierte, bekam ich wegen der hohen Preise Stilaugen.

Eher per Zufall landeten wir dann in Kössen, in Tirol. Wunderschön war es dort und wir konnten so viel Bergatmosphäre, Farbe und Sonne tanken, dass es hoffentlich bis zum Frühling reicht!

IV. Raus aus dem Schneckenhaus – Auf zu neuen beruflichen Ufern

1. Qualifizierung zur LRS-Trainerin und zum Lerncoach

Wenn ich zurückblicke bis in meine Kindheit, dann gibt es ein paar Lieblings-Tätigkeiten, die sich wie ein roter Faden durch mein Leben ziehen. Dazu gehören auf jeden Fall das Lesen und das Schreiben. Meinen Beruf als Lehrerin hatte ich unter anderem ausgewählt, weil ich meine Begeisterung für diese beiden Dinge weitergeben wollte.

Schon seit meinem Referendariat hatte ich viele LRS-Kurse in Schulen gegeben. So richtig zufrieden war ich mit dieser Arbeit allerdings nicht gewesen, weil ich den Eindruck hatte, dass der oder die Einzelne von dem Gießkannenprinzip nicht wirklich profitieren konnte. Es müsste doch bessere Möglichkeiten geben, Kinder mit Problemen beim Lesen und Schreiben zu unterstützen?

Also begann ich mit einer Ausbildung zur LRS-Trainerin. Außerdem ließ ich mich zum Lerncoach weiterbilden, ebenfalls ein Wunsch, den ich schon lange hatte. Praktischerweise liefen diese Ausbildungen online, so dass ich sie problemlos während des Lockdowns machen konnte.

2. Nebel im Hirn

Im Frühsommer war ich fertig mit den Ausbildungen, eigentlich wollte ich jetzt mit der Selbstständigkeit loslegen, wusste aber nicht wirklich, wie ich das anstellen sollte. Ich hatte zwar in den vorangegangenen Monaten beim Frauennetzwerk SBW viele Kurz-Seminare für Frauen in der Gründungsphase besucht und viele Wissens-Häppchen angehäuft. Aber ich kam mir vor, als säße ich vor einem riesigen Puzzle und wüsste gar nicht, wie es hinterher aussehen sollte. Es fehlte der Plan.

Meine Planlosigkeit wurde mir noch deutlicher, als ich Web-Designerinnen kontaktierte, um mir eine Internet-Präsenz aufbauen zu lassen. Ich stand da und wusste so vieles nicht: Wie sollte ich meine Texte formulieren? Welche Farben würden passen? Und ganz wichtig: Wen wollte ich überhaupt konkret ansprechen? Also legte ich das Projekt Website erst einmal auf Eis.

3. Ich werde Bloggerin

Zu der Zeit stieß ich im Internet auf Judith Peters kostenlose Blog-Woche. Innerhalb von 8 Tagen sollten 8 Blog-Artikel angelegt und einer geschrieben werden. Ich war begeistert und meldete mich an. Schon seit Jahren hatte ich bloggen wollen, es aber aus einem Mangel an Themenideen nie wirklich in Angriff genommen.

Nach den 8 Tagen Bloggen in Gesellschaft war ich vom Schreiben so angefixt, dass ich mich sofort für das kostenpflichtige zweimonatige Folgeprogramm anmeldete, TheBlogBang. Das Verrückte war: In diesem Kurs lernte ich zu bloggen UND baute mir selber meine eigene Website auf. Pech für die Webdesignerinnen, die ich eigentlich hatte beauftragen wollen!

Mich hatte das Blog-Fieber richtig gepackt. Während des Kurses TheBlogBang fuhren wir für zwei Wochen in den Urlaub und es passierte, was ich mir ein paar Monate zuvor niemals hätte träumen lassen: Ich nahm meinen Laptop mit in den Urlaub – um mir Judiths Live-Videos anzusehen und um zu bloggen.

Mein Mann und ich – den ich übrigens mit meiner Blog-Leidenschaft angesteckt hatte – saßen im Urlaub oft morgens zusammen am Tisch im Wohnwagen und bloggten, während unsere Teenie-Kinder noch schliefen. DAS ist wahre Romantik!

Durch das Bloggen und das Website-Bauen passierte das, wonach ich mich gesehnt hatte – ich gewann mehr Klarheit, wohin es mit meiner Selbstständigkeit gehen sollte.

4. Mein Erfolgsteam

Noch während der Blog-Kurs lief, startete ich mit einem Programm für selbstständige Frauen, „Futuremakers“ der Soforthelfer. In dem Kurs vermisste ich etwas den roten Faden, aber trotzdem nahm ich wichtige Impulse aus den angebotenen Workshops und Seminaren mit.

Und was besonders toll war: Hier fand ich eine Mastermind-Gruppe. Ein Jahr vorher hatte ich das Buch „Wishcraft“ von Barbara Sheer gelesen und mir seitdem ein Erfolgsteam oder Mastermind gewünscht. Und nun war mir so eine Gruppe in den Schoß gefallen.

Einmal wöchentlich trafen wir uns zu viert oder fünft. Zunächst hielten wir uns noch strikt an die Regeln einer Mastermind-Gruppe – jede sprach über ihre Projekte und definierte Ziele bis zum nächsten Treffen.

Bei den folgenden Treffen stellten wir oft fest, dass wir unsere Ziele (noch) nicht umgesetzt hatten, das gab ein ungutes Gefühl. Eine komplette Wende nahm die Gruppe auf, als eine Teilnehmerin vorschlug, über unsere Erfolge zu berichten. Das war richtig klasse, die Erfolge der vergangenen Woche Revue passieren zu lassen und mit den anderen per Zoom zu feiern!

Das Futuremaker-Frauenprogramm ist Anfang Dezember zu Ende gegangen. Unser Erfolgsteam wollen wir aber auch im neuen Jahr fortsetzen, mit ein paar Modifikationen.

5. Lern-Mentoring

Ein Erfolgsteam hatte ich mir gewünscht und bekommen. Eine Vertiefung meiner LRS-Ausbildung hatte ebenfalls auf meinem inneren Wunschzettel gestanden und auch dieser Wunsch wurde Wirklichkeit. Ich landete im September in der Lern-Mentoring-Gruppe der Lerntherapeutin Dina Beneken.

Ich kam mir vor, als wäre diese Gruppe extra für mich ins Leben gerufen worden. Mit etwa 15 Teilnehmerinnen aus Deutschland und Österreich tauschen wir uns aus und erarbeiten gemeinsam neue Themen – genau das, was ich in der Gründungsphase mit -zig Fragen brauche!

6. Startklar

Und weil mir diese Frauenpower in Gruppen so gut tat und ich gerne noch mehr Unterstützung für mein Online-Business wollte, fing ich im Oktober mit Sarah Gernhöfers Startklar-Kurs an. Auch das ist ein tolles Programm, bei dem ich viel lerne und große Fortschritte mache.

V. Frauenpower in selbstorganisierten Gruppen

Gut organisierte Kurse sind klasse. Dieses Jahr machte ich aber auch die Erfahrung, wie toll es sein kann, wenn sich Gruppen quasi von selbst bilden.

1. Die neue Meisterin des herabschauenden Hundes

Seit drei Jahren mache ich Yoga in einer netten kleinen Gruppe, seit dem ersten Lockdown vor bald zwei Jahren treffen wir uns ein Mal in der Woche online. Als unsere Lehrerin im Herbst wegen ihres Umzugs und einer Neuausrichtung nicht mehr regelmäßig Yogastunden anbot, kam der Vorschlag von einer Teilnehmerin, dass wir uns online treffen und gemeinsam unsere Übungen machen.

Ehrlich gesagt war ich etwas skeptisch, ob das klappen würde. Ich hatte mir vorgestellt, dass jede von uns ein paar Übungen vorschlägt und wir die gemeinsam machen würden. Besser als nichts, aber ich befürchtete, dass der rote Faden fehlen würde.

Es kam dann ganz anders: Eine der Teilnehmerin macht gerade ihre Yoga-Ausbildung und schlug vor, uns anzuleiten. Das war so klasse, dass wir sie kurzerhand zu unserer neuen Yoga-Lehrerin gemacht haben.

Was wird, wenn die alte Yogalehrerin doch wieder Stunden anbietet, wissen wir nicht. Aber das ist für mich sowieso eine große Lehre der letzten beiden Jahre: Es kann sich alles immer sehr schnell ändern, so dass Pläne umgeworfen werden müssen. Deshalb ist es besser, sich auf die Gegenwart zu konzentrieren und flexibel auf alle Änderungen zu reagieren. Ommmmm.

2. Meine zweite Mastermind-Gruppe

Ich habe ja schon berichtet, dass ich mir ein Erfolgteam oder eine Mastermind-Gruppe gewünscht hatte und im Rahmen des Startklar-Programms kam ich dann sogar zu einer zweiten Mastermind-Gruppe. Die Unterstützung durch die anderen Gruppenmitglieder ist super und hilft gut weiter.

Mit Manifestieren kenne ich mich gar nicht aus. Aber wahrscheinlich habe ich das gemacht, als ich mir ein Erfolgsteam oder ein Mastermind gewünscht hatte. Vielleicht habe ich sogar etwas zu heftig manifestiert, denn ich hätte die Möglichkeit gehabt, in eine dritte Mastermind-/Erfolgsteam-Gruppe zu gehen. Aber ganz vernünftig habe ich darauf verzichtet, weil ich zwischen all den Meetings ja auch noch etwas produktiv arbeiten möchte.

3. Die Feedbäckerinnen

Die dritte Gruppe, die sich in diesem Jahr fand, sind die Feedbäckerinnen. Wir hatten uns in dem Blog-Kurs kennengelernt und häufig gegenseitig Feedback auf unsere Texte gegeben. Als BlogBang dann zu Ende ging, machten wir eine eigene kleine Facebook-Gruppe auf und unterstützen uns seitdem mit Tipps und Feedbacks rund ums Bloggen.

Klein aber fein: Die Feedbäckerinnen

Durch unsere Texte lernen wir uns gegenseitig immer besser kennen und finden Gemeinsamkeiten. Und so ist inzwischen irgendwie mehr aus diesem Grüppchen mit Judith Oesterle, Wiebke Schomaker, Claudia Burger und Ulrike Mayer geworden. Eine wunderschöne Erfahrung!

Und noch ein kleiner FunFact am Rande: Mit zwei „Feedbäckerinnen“ bin ich momentan in zwei anderen Internet-Gruppen – durch Wiebke bin ich zu Startklar gekommen und mit Ulrike treffe ich mich wöchentlich beim Lern-Mentoring. Die Welt ist ein Dorf und das Internet vielleicht auch irgendwie.

VI. Ich werde sichtbar!

Mit der Entscheidung mich selbstständig zu machen, muss(te) ich eine Hürde nehmen, die mir extrem hoch erschien – sichtbar werden!

1. SocialMedia mit Hindernissen

Meine ersten kleinen Schritte in die Sichtbarkeit begannen mit „BlogBang“. Um an dem Kurs teilnehmen zu können, brauchte ich einen Facebook-Account. Bisher hatte ich mich ganz gut davor drücken können, mich mit SocialMedia zu beschäftigen, jetzt kam ich aber nicht drumherum.

Und direkt durfte ich unangenehme Erfahrungen mit Facebook machen, denn ich wurde nach einer Woche gesperrt – ohne zu ahnen, warum das passiert war. Ich wollte den Blog-Kurs unbedingt weitermachen und suchte nach Möglichkeiten, die Sperre aufheben zu lassen, vergeblich. Nach zwei Tagen war der Spuk vorbei und ich konnte wieder auf Facebook aktiv werden. So richtig blicke ich bei Facebook nach wie vor nicht durch, das ändert sich hoffentlich im neuen Jahr.

2. Meine Website entsteht

Mein nächster Schritt in die Sichtbarkeit war die Einrichtung meiner Website. Vor dem BlogBang-Kurs hatte ich überhaupt nicht in Betracht gezogen, mir selber eine Homepage zu bauen. Jetzt war ich ganz begeistert, dass ich selber meinen Internetauftritt realisieren konnte.

Übrigens bin ich jetzt – im Dezember – gerade dabei, meine Webseite zu überarbeiten. Inzwischen war ich bei einer Fotografin und weiß besser, wie meine Seite aussehen soll. Ich hoffe, dass ich meine neue Seite Anfang Januar an den Start bringe.

Parallel zur Webseiten-Erstellung begann ich zu bloggen. Ich lernte sehr schnell: Ein Text braucht Bilder und oft bietet es sich an, Selfies zu nehmen.

Urgggghhh, die nächste große Herausforderung! Ich mag die meisten Fotos von mir nicht und Selfies kann ich überhaupt nicht leiden. Was tun, wenn so eine große Abneigung vorhanden ist? Trotzdem machen! Im Sommer begann ich sozusagen mit einem Foto-Desensibilisierungs-Training und zwang mich, jeden Tag mindestens drei Selfies von mir zu machen. Allmählich wurde meine Selfie-Blockade etwas schwächer, aber ehrlich gesagt mag ich es immer noch nicht wirklich gerne.

Das Schreiben für den Blog an sich fand ich klasse, aber das erste Mal den „Veröffentlichen“-Button zu drücken war auch nicht ganz einfach. Die Button-Drück-Hemmung wurde allerdings immer schwächer.

Die nächste Herausforderung lauerte schon: Judith Peters regte an, bei der Blog-Aktion „12 von 12“ mitzumachen. Immer am 12. eines Monats veröffentlichen Blogger bei Caro von Draußen nur Kännchen 12 Fotos des Tages mit mehr oder weniger kurzen Erläuterungen. Ich lese seit Jahren sehr gerne die „12 von 12“ meiner Lieblingsbloggerinnen und hatte totale Hemmungen, mich auch in die Liste einzutragen. Schließlich waren da „echte Blogger“ unterwegs, da konnte ich doch nicht mitmachen!

Das traute ich mich erst einen Monat später. Und ich bin inzwischen sogar so weit, dass ich die Artikel und Posts meiner Lieblingsbloggerinnen kommentiere. Und sie antworten sogar, wow!

3. 6 Wochen Probezeit bei Instagram

In mehreren Kursen und Workshops hatte ich gehört, dass es sinnvoll ist, einen Blog zu haben und daneben auch noch auf einem SocialMedia-Kanal aktiv zu sein. Nach meinem schlechten Start bei Facebook hatte ich Vorbehalte, dort häufig zu posten und beschloss, dort nur ab und zu Hinweise auf meine Blog-Artikel zu veröffentlichen.

Instagram – Mein Account, ein (Alp-)Traum für jeden Insta-Strategen

Anstelle dessen wollte ich Instagram ausprobieren. Ich war auch hier skeptisch und gab mir 6 Wochen um diesen Kanal auszuprobieren. Schon nach kurzer Zeit hatte ich das Gefühl, auf einmal „wirklich“ sichtbar zu sein. Auf einmal abonnierten mich Menschen aus meinem realen Leben, die aber gar nichts von meiner Selbstständigkeit oder meinem Ausflug in die Sichtbarkeit wussten. Das war mir unangenehm und unheimlich, gleichzeitig musste ich über mich selber schmunzeln: Denn jetzt geschah geanu das, was ja mein Ziel mit SocialMedia ist – sichtbar werden.

Die 6 Wochen sind inzwischen vorbei. Ich habe mir CanvaPro gegönnt, um meine Posts besser bearbeiten zu können und habe viele, viele Ideen, was ich bei Instagram veröffentlichen könnte. Es sieht also ganz so aus, als würde ich dabei bleiben. Und – ganz unter uns – irgendwie macht das auch Spaß! Vor allem der Austausch mit anderen Menschen.

Wenn ich auf mein Jahr zurückblicke, dann bin ich ganz erstaunt, was sich bei mir alles getan hat. Im Äußeren nimmt man diese Veränderungen nicht wahr, aber ich habe viel Neues gelernt, meine Komfortzone ordentlich gedehnt und ganz neue Seiten an mir kennengelernt. Das war anstrengend, auf- und anregend und setzt sich hoffentlich auch ins neue Jahr fort.

Und wie geht es weiter?

Was ich mir für das neue Jahr wünsche? Ach, so vieles! Ich möchte, dass Corona endlich wieder ein normaleres Leben ermöglicht, ich Familie und Freunde häufiger sehen kann als 2021. Gesundheit wünsche ich mir, für mich und meine Lieben. Frieden und Zusammenhalt wären auch schön.

Und dann habe ich noch ein paar persönliche Wünsche: Ich wünsche mir, dass meine Selbstständigkeit gut startet. Außerdem träume ich von guter Verbindung, zu meinen Mitmenschen und zu mir. Und schließlich möchte ich ausgewogen leben. Damit meine ich nicht (nur) die Ernährung, sondern alle Lebensbereiche.

Wie war 2021? Für mich meistens gut.

Liebe Leserin, lieber Leser,

vielen Dank, dass du durchgehalten hast und bis hierhin gelesen hast! Darüber freue ich mich sehr.

Wo du gerade hier bist: Vielleicht magst du noch ein bisschen auf meinem Blog bleiben und einen meiner liebsten Artikel lesen? Dann möchte ich dir folgende Texte empfehlen:

Ich freue mich natürlich auch, wenn du mich auf Instagram besuchst und vielleicht sogar abonnierst.

Auf jeden Fall wünsche ich dir ein gutes neues Jahr, in dem hoffentlich viele deiner Wünsche wahr werden!

11 Kommentare zu „Jahresrückblick 2021- Raus aus dem Schneckenhaus“

  1. Hey Ilka, da habe ich doch einige Gemeinsamkeiten entdeckt! Fast wären wir uns in Dinas Gruppe über den Weg gelaufen, ich hatte auch überlegt, teilzunehmen. 🙂 Ich freu mich, weiter zu verfolgen, wie deine Selbstständigkeit startet!
    LG, Melanie

    1. Vielen Dank für deine lieben Worte, Melanie! Es ist schon witzig, wie sich im Internet die Wege kreuzen und welche Gemeinsamkeiten man entdeckt.
      Ich freue mich darauf, mehr von dir zu lesen!
      Viele Grüße
      Ilka

  2. Liebe Ilka, danke für deinen schönen Jahresrückblick, den ich bis zum Schluss gelesen habe. Ich freue mich, dich damit ein bisschen „kennenzulernen“. Wir haben einige Parallelen, darunter den Websiteaufbau, den Start ins Bloggen und die anfängliche Scheu vor der Social-Media-Präsenz, die wir inzwischen beide überwunden haben. Ich freue mich, weiter von dir zu lesen.
    Herzliche Grüße
    Kerstin

    1. Liebe Kerstin,
      vielen Dank für deine lieben Worte. Es freut mich sehr, dass dir mein Rückblick gefallen hat! Mir ist aufgefallen, dass viele von den Bloggerinnen, die beim Jahresrückblog mitgemacht haben, vor ähnlichen Herausforderungen gestanden haben wie ich. Es ist so schön und inspirierend zu sehen, wie jede einzelne damit umgegangen ist und erreicht hat.
      Ich wünsche dir auch weiterhin viel Spaß beim Bloggen. Man liest sich (sagt man das so? 😉)

  3. Liebe Ilka, ich habe deinen Jahresrückblick mit großem Genuss gelesen. Er sprüht vor Witz und ich staune, mit welch riesiger Freude und Energie du so viele von deinen Wünschen und Zielen realisiert hast.
    Die Lehrerin in mir gibt dir eine ZEHN für diesen coolen Artikel! Dankeschön!

  4. Hallo Ilka, Dein kluger, einfühlsamer Kommentar zu meiner Frage in derJahresrückblog Gruppe hat mich veranlasst, nach Dir zu schauen und Deinen Jahresrückblick zu lesen. Sehr schön und unterhaltsam geschrieben! Mir hat es besonders die Passage mit Deinem Hund angetan und das dazugehörige Zitat von Saint Exupérie. 🙂
    Ich wünsche Dir alles Gute für Deinen weiteren Weg der Sichtbarkeit im Internet. Du machst das super!👍

    1. Hallo Gala, vielen Dank für deinen netten Kommentar. Wenn ich mir heute Frieda, unseren Hund, anschaue, dann bin ich so dankbar und stolz, was wir im vergangenen Jahr gemeinsam geschafft haben. Deshalb haben mich auch deine Worte über diesen Teil meines Rückblicks sehr berührt. Ich bin schon auf deinen Rückblick gespannt!

  5. Liebe Ilka,
    toller Blogartikel! Ich war ja so erstaunt als ich las, dass du erst seit diesem Jahr selbständig bist. Was du da alles geschafft hast ist ja unglaublich! Ich werd gleich noch den 12 von 12 Artikel lesen, das klingt spannend. Eine Frage hätte ich auch noch: Wie hast du es geschafft, 3 Fotos nebeneinander zu bringen? Ich wünsch dir viel Erfolg für deine Selbständigkeit 2022, du bist ja bei Dina in den besten Händen. Liebe Grüße und einen guten Rutsch, Diana

Kommentar verfassen

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert

Nach oben scrollen